Gaspreis bleibt weiter stabil

Südwest-Press, 28.07.2006

Die Gaskunden des Zweckverbandes Gasfernversorgung Baar (ZVB) müssen vorläufig keine Preiserhöhungen befürchten, obwohl der Vorlieferant, die Gasversorgung Süddeutschland (GVS) die Preise zum 1. April angehoben haben.

BAD DÜRRHEIM / DONAUESCHINGEN Der ZVB hatte letztmals im Januar 2006 die Gaspreise angehoben. »Wären wir ein privates Unternehmen, müssten unsere Kunden schon im Juni weitere Erhöhungen hinnehmen«, so Geschäftsführer Ulrich Köngeter. Der ZVB versorgt Donaueschingen, Bad Dürrheim und Bräunlingen, diese Kommunen sind zusammen mit den Stadtwerken VS und der Stadt Villingen-Schwenningen auch die Eigentümer des Verbandes. Die beteiligten Bürgermeister Frei, Klumpp, Guse und ZVB-Geschäftsführer Köngeter haben sich abgesprochen, dass, obwohl bereits eine weitere, geringe Anhebung der Einkaufspreise zum 1. Juli angekündigt ist, vorläufig die Endverbraucher den alten Preis bezahlen dürfen.

Ob dem Druck allerdings auch im vierten Quartal standgehalten werden kann, wird sich zeigen, eine Preiserhöhung zum 1. Oktober scheint möglich, zumal die Gewinne des ZVB rückläufig sind. Von den Gewinnen profitieren letztlich die Stadtkassen der beteiligten Kommunen durch die Gewinnausschüttung. Im vergangenen Jahr führte der Verzicht auf sofortige Weitergabe der Einkaufspreiserhöhung zu Gewinnschmälerungen (siehe Bericht »Wir sind kein soziales Unternehmen«).

Stolz berichtete Ulrich Köngeter, dass unter den zwölf bis fünfzehn Gasversorgungsunternehmen rund um Villingen-Schwenningen der ZVB das drittgünstigste Unternehmen ist, gerechnet bei einem Haushalt mit 20000 Kilowattstunden Verbrauch, unter Berücksichtigung von Grundpreis und Arbeitspreis.

Verbandsvorsitzender Jürgen Guse sprach den immer währenden Konkurrenzkampf zwischen Öl und Gas an und rechnete vor, dass der Gaspreis seit 1995 um 80 Prozent angestiegen ist, der Heizölpreis aber um 150 Prozent.

Ulrich Köngeter berichtete über die Gasnetzerweiterung in Hochemmingen. Dort konnten inzwischen sieben Verträge abgeschlossen werden, weitere 16 Kundengespräche sind schon terminiert oder geplant, bei 15 durchgeführten Beratungen steht die Entscheidung der Hausbesitzer noch aus.

»Entscheidend ist, dass die Gasleitung im Ort ist, dann kommen auch die Kunden«, sagte der ZVB-Geschäftsführer. Es wurden auch Teilanschlüsse verlegt, das heißt: die Hauseigentümer können sich später entscheiden, ob sie das Gas abnehmen. »Viele Eigentümer warten auch, bis der Ölbrenner ausfällt und steigen dann auf Gas um«, sagte Köngeter. Im ersten Bauabschnitt wurden 300 Meter Versorgungsleitung in Schweizerstraße, Rathausplatz und Turnerstraße verlegt. Zwei Inselversorgungen in der Turnerstraße konnten zwischenzeitlich auch auf Erdgas umgestellt werden. Der zweite Bauabschnitt mit einer 370 Meter langen Leitung ist in der Reutestraße.(hje)