LBU plädiert für Gaspreissenkung

Der Fraktionsvorsitzende der LBU im Gemeinderat, Wolfgang Kaiser, hat Bürgermeister Klumpp aufgefordert, auf eine Senkung des Gaspreises zum 1. Januar 2007 hinzuwirken. Der ZVB plant dagegen eine Erhöhung der Arbeitspreise.

BAD DÜRRHEIM Nach Informationen der Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz (LBU) wird es in Kürze nochmals eine Besprechung des Zweckverbandes Gasfernversorgung Baar (ZVB) geben. In diesem Zusammenhang bat er Bürgermeister Walter Klumpp, dort die geplante Gaspreiserhöhung zum 1. Januar 2007 nochmals kritisch zu hinterfragen.

»Nach Auffassung der LBU und auch sehr vieler Mitbürger ist es nicht mehr zu verstehen, angesichts der gegebenen Rahmenbedingungen den Verbrauchern eine Mehrbelastung beim Gaspreis zuzumuten«, führte Kaiser aus. Durch den Beschluss der Bundesnetzagentur werde es über kurz oder lang zu einer deutlichen Reduzierung der Durchleitungsgebühren kommen und damit auch zu einer Reduzierung der Bezugspreise durch den ZVB.

Diese Reduzierung müsse an die Endverbraucher weitergegeben werden. Außerdem sei durch die Ankündigung einer weiteren Preissenkung durch Eon die Argumentation für eine zeitweilige Erhöhung der Preise des ZVB zum 1. Januar »zusätzlich unverständlich geworden«, schreibt Wolfgang Kaiser, zumal quasi in einem Atemzug zum 1. April wieder eine Preissenkung angekündigt worden sei. »Wer soll dies noch verstehenkönnen?« schreibt der Bad Dürrheimer Stadtrat.

Kaiser meint, »dass es nicht im Interesse des ZVB sein kann, jetzige und mögliche zukünftige Kunden zu vergrätzen.« Gegenwärtig werbe der ZVB in Sunthausen und Öfingen um Haushaltskunden, weil Gasleitungen in diese beiden Bad Dürrheimer Ortsteile gelegt werden. Die jetzige Preispolitik sei, so Kaiser, sicher nicht dazu angetan, neue Kunden anzulocken, und das sei so auch den langfristigen wirtschaftlichen Interessen des ZVB abträglich.

Anders als das »Forum Gaspreis« ist für die LBU ist ein grundsätzliches Gewinninteresse des ZVB als Wirtschaftsunternehmen selbstverständlich. Die Höhe der Gewinne in den letzten Jahren sei aber zweifelsohne überzogen gewesen und für die Kunden nicht mehr zu rechtfertigen, meint Wolfgang Kaiser.

Auch unter diesem Aspekt sei ein Verzicht auf die geplante Erhöhung sinnvoll und notwendig, um nämlich das Vertrauen der Endverbraucher wieder herzustellen. Deshalb solle sich der Bad Dürrheimer Bürgermeister im Zweckverband »nachdrücklich für eine Rücknahme der geplanten Preiserhöhung zum 1. Januar« einsetzen.(nq)

Der ZVB ist ein von den drei Kommunen Bad Dürrheim, Donaueschingen und Villingen-Schwenningen getragenes Energieversorgungsunternehmen, die Stadt VS hat ihre Anteile auf der Stadtwerke VS übertragen. Die Entschlüsse fassen die Bürgermeister und der Geschäftsführer der SVS in einer Verbandsversammlung.