suedkurier.de - 22.02.2006
Damit Gas nicht noch teurer wird

Stadtwerke betreiben Lager bei der Bundesstraße - Vorräte sollen Bürgern zugute kommen

Stadtwerke betreiben Lager bei der Bundesstraße - Vorräte sollen Bürgern zugute kommen

Villingen

Der hohe Gaspreis ist in aller Munde. Damit er nicht noch weiter steigt, als er es ohnehin tut, betreiben die Stadtwerke Villingen-Schwenningen nach eigenen Angaben ein großes Vorratslager an der Bundesstraße gegenüber der Gaskugel.

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1 Villingen-Schwenningen ist doch an die Fernleitung angeschlossen. Weshalb benötigen die Stadtwerke ein eigenes Gaslager?

Um die Spitzen abzufangen, lautet die Antwort des Stadtwerke-Geschäftsführers Ulrich Köngeter. Denn der Energieversorger bestellt im Voraus die Leistungsmenge von einem der Gasversorger. Wird mehr benötigt, wird es für die Stadtwerke teurer.

2 Wie läuft es dann im Einzelnen ab?

An besonders kalten Tagen oder nach langen Wochenenden wird in dem Lager aus dem flüssigen Rohstoff zusätzlich Gas selbst erzeugt und zur Senkung der teuren Bezugsspitze direkt in das Netz eingespeist. Dieses Verfahren führt zu kostengünstigeren Konditionen für die Stadtwerke-Kunden, betont Köngeter. Außerdem werde das Lager zusammen mit einem Stuttgarter Flüssiggashändler betrieben. Die Transportzüge des Unternehmens würden in Villingen-Schwenningen beladen, um Kunden in der Region zu beliefern.

3 Die Kritiker vom Gas-Forum, die gegen die ihrer Ansicht nach zu hohen Gaspreise kämpfen, behaupten allerdings, die Stadtwerke pumpe über ihr Lager minderwertiges Gas in die Leitungen.

Der Verdacht gehe unter der Gürtellinie, behauptet Stadtwerke-Chef Köngeter. Aber er habe mit solchen Vorwürfen gerechnet, nachdem Zeitungen im überregionalen Teil schon vor geraumer Zeit berichtet hatten, dass ein Teil der Gasrechnungen falsch sei. Darauf hin hätten die Stadtwerke Villingen-Schwenningen Selbstanzeige gestellt, die Gewerbeaufsicht habe kontrolliert. Das Ergebnis: Alles gehe mit rechten Dingen zu.

4 Und das können die Stadtwerke schwarz auf weiß garantieren?

Ja, heißt es dazu aus dem Unternehmen. Das eingespeiste Spitzengas entspreche in seinem Brennwert und in seinem Brennverhalten dem Erdgas, so dass der Kunde keine technischen Störungen und keinen wirtschaftlichen Nachteil in Kauf nehmen müsse. Dieses Verfahren wurde von der Eichdirektion des Landes Baden-Württemberg überprüft und nicht beanstandet.

5 Das Gaslager ist besonders gesichert, die Bevölkerung wird auf dem Gelände nicht gern gesehen?

Das sei richtig, erklärte Geschäftsführer Köngeter. Das Gelände im Besitz der Stadtwerke sei ein hochsensibler Bereich. Die Mitarbeiter des Stuttgarter Flüssiggashändlers können die Bevölkerung darauf hinweisen. Das habe jedoch in normalem Umgangston zu geschehen, Beleidigungen wollen die Stadtwerke VS nicht dulden.

Gerhard Hauser

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